Kein Malz mehr – Malzfabrik Zeitler hat nach foodwatch-Malz-Ekel-Skandal final geschlossen

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KULMBACH. Druck der Öffentlichkeit, stornierte Lieferverträge und nicht darstellbare Investitionen und Zeitachsen. Personeller Zusatzbedarf und perspektivische Genehmigungsprobleme führen schlussendlich zur einzig richtigen Entscheidung. Beyer dreht den Schlüssel herum und verabschiedet sich mit einem handfesten foodwatch-Hygiene-Malz-Ekel-Skandal aus dem Malzgeschäft. “Gott sei Dank” ist man geneigt hinterher zu rufen. Doch der eigentliche Skandal ist: Der ganze Vorgang um die betriebliche Ignoranz, die Klüngel in Kulmbach und die Behördenversäumnisse bleiben somit im Dunkeln.

Mälzerei Johann Zeitler KG weist Anschuldigungen aus Malz-Ekel-Skandal zurück: Schimmel, Ekel, Dreck wohin man blickt, Alles schon längst erledigt, alles vom Tisch? maltCert Institut (malt-cert.de)

Es ist schon eine Schmach den Familienbetrieb aufgrund dieses PR-Desasters durch den Hygienemängel-Megagau einzustellen. Doch ein Verlust ist es freilich nicht. Dafür hat der von Vater und Tochter geführte Mälzereibetrieb selbst gesorgt. “Es schmerzt” hat Beyer gegenüber dem Fränkischen Tag in einem Interview ausgeführt. Ja, es schmerzt mit wie viel Uneinsichtigkeit in der grössten Unternehmenskrise agiert und im Angriffsmodus operiert wurde, anstelle “in sich zu gehen” und mit einem glockenklaren Masterplan neu zu positionieren.

“Mir ham die Schweine geholfen” war dabei einer dieser trügerischen Gedanken

Zitat: Mir Ham Die Schweine Geholfen! Damit bringt es der Eigentümer der Kulmbacher Ekel-Skandal-Mälzerei auf den Punkt! maltCert Institut (malt-cert.de)

Vordergründig in der damaligen Situation und dem brutalen Medieninteresse war dies natürlich durchaus so. Das tierische Schlachthof-Drama, die Riesen-Schlachter-Sauerei mit elend zugrunde gehenden Schweinen in der gleichen Stadt “übertünchten” den Malz-Ekel-Skandal. Doch die genannten Brauereien – die natürlich PR-wirksame Audits durchführten – hatten eine “umgekippte saure Maß zum Saufen” vorgesetzt bekommen. Rettung nicht mehr möglich. In der Außenwirkung natürlich Verharmlosung, der Schulterschluss, alles halb so wild. Es wurde ja nicht ein Liter Bier zurückgerufen, trotz monatelanger Versäumnisse. Wie und wem soll das erklärt werden?

Wer jetzt denkt: Nun, damit ist das EINE schwarze Schaf aus der Herde entfernt, der täuscht sich und die Öffentlichkeit

Es bleibt dabei: In sehr vielen Mälzereien sieht es aus wie beim Zeitler unter der Horde, oder drüber oder in der Weiche und im Zu- oder Abluftkanal. Brauereien halten sich zurück – sind zu zaghaft mit ihren “standardisierten Dokumenten-Audits” unterwegs. Die Behörden-Vertreter sind personell völlig überfordert mit Großbetrieben und komplexen Strukturen. Es muss mehr kontrolliert und stringent nachverfolgt werden. Die berühmte Selbstkontrolle erleichtert lediglich den Umgehungstatbestand minimalster Standards.

malzfabrik_johann_zeitler_KG_Kontrolle-04.02.2021.pdf (foodwatch.org)

Brauereien sind gefordert: Sie hätten die nötige Fachkompetenz und personelle Ausstattung, sowie das wirtschaftliche Druckmoment – sonst kein Vertrag!

Ohne diese sofortige Androhung vertraglicher Konsequenzen, monetärer Forderungen und Sperrung von gelieferter Ware und entsprechender Rückholung, sowie nachweislicher Entsorgung, bleibt es bei reinen Worthülsen und von Kornkäfern leer gefressenen Malzspelzen.

Mälzer sind “harte Hunde” die nicht mit schmalspurigen Lippenbekenntnissen, sondern nur mit radikalen Massnahmen zur Änderung ihrer “Firmen-Philosphie” bewogen werden. Der nächste Malz-Ekel-Skandal scharrt sicher schon mit den Hufen. Vielleicht ist dann der eigene Betrieb betroffen …

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